Die Firma Google hat mit einem Relaunch ihres Designs eine ganze Welle von Trends angestoßen, denen nicht nur Software-Entwickler gefolgt sind. Das sogenannte Material-Design ist heute auf Webseiten, bei Logos und auch auf Produkten zu finden. Angefangen hatte es mit dem Google-Betriebssystem Android. Dort wollte man klarere Strukturen, die sich an einem Raster orientierten. Außerdem sollten die Elemente eine Tiefe ausdrücken und mit Licht und Schatten spielen. Man wollte damit aus der flachen digitalen Welt die reale, haptische Welt nachempfinden.
In den Anfangstagen der Webseitengestaltung und vor allem mit dem Aufkommen von Photoshop war die Drop-Shadow-Funktion beliebt, Damit wollte man ebenfalls Tiefe erzeugen, was aber irgendwann Überhand nahm, auch weil es gerne im Druck verwendet wurde. Mit dem Material Design geht man einen Weg, der sich am Anwender orientiert. Man wollte eine Designsprache schaffen, die die Regeln des guten Designs mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und digitalen Anforderungen verbindet.
Metall und Monochrome
Vom Material-Design ausgehend haben Gestalter sich weiterentwickelt. Schatten spielen eine größer Rolle, wenn auch sehr dezent. Auch Metall kommt wieder ins Spiel, meist in Form von matten Oberflächen. Ein prominentes Beispiel sind die goldenen und rosa Macbooks von Apple. Andere Firmen gehen noch weiter und zeigen sehr glitzerndes und scheinendes Metall in einem Versuch, realistisch zu sein. Die Formen werden immer geometrischer, es fehlen weiche Rundungen und Kurven – was aber auch nur ein Trend ist, der sich bald umkehren kann.
In manchen Bereichen findet man auch wieder eine Rückkehr ins Monochrome, wo man nur eine vorherrschende Farbe hat. Allerdings werden anders als in Schwarz-Weiß-Filmen andere Farben in verschiedenen Abstufungen benutzt, wie Rosa bei der Firma Tossware.
Ganz deutlich ist, dass Fotografen immer weniger zu tun haben, weil komplette Welten vom Designer am Computer zusammengebaut werden. Das geht soweit, dass man mit künstlicher Intelligenz neue Landschaften kreiert, die als passende Hintergründe verwendet werden können.